Ochsentour
BEWEIDUNGSPROJEKT SANDWIESENWEIHER

Auf uriger „Ochsentour“ im St. Martiner Tal
Eine kleine Herde mit derzeit zehn „Auerochsen“, davon ein Bulle, vier Kühe, zwei größere und drei kleinere Kälber stehen im St. Martiner Tal im Dienste der Landschaftspflege. Diese als „Heckrinder“ bezeichneten Tiere, die dem längst ausgestorbenen Auerochsen sehr ähneln und deshalb landläufig auch heute noch als solche bezeichnet werden, sind eine Nachzüchtung der Gebrüder Heck (Zoodirektoren in Wien und Berlin) aus den 1920er Jahren. Da diese Wildrinder für ihre Robustheit bekannt sind, eignen sie sich bestens für die ganzjährige Freilandhaltung und bieten sich deshalb für ein Beweidungsprojekt förmlich an.
Nach nunmehr 5 Jahren als „lebende Rasenmäher“ haben sich die die urigen Tiere auf einem Gelände von etwa 33 Hektar gut eingelebt und kommen ihrem Auftrag perfekt nach. Ihnen kommt die Aufgabe zu, auf ökologische und kostenneutrale Weise der Verbuschung der Landschaft entgegenzuwirken. Inzwischen sind schon einige gewünschte Lichtungen entstanden. Die Moorlandschaft, die einen Bestandteil des Areals bildet, wäre ohne das Zutun der Rinder zugewachsen. So jedoch bleibt die Moorlandschaft in ihrer Ursprünglichkeit erhalten.
Dieses einmalige Projekt extensiver Beweidung wurde von der Gemeinde St. Martin zusammen mit dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz, dem Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz, den Landesforsten Rheinland-Pfalz, der Unteren Naturschutzbehörde im Kreis Südliche Weinstraße und dem Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald-Nordvogesen auf den Weg gebracht.
Neben der Landschaftspflege und der Wertschöpfung durch Bewirtschaftung steht das Projekt auch für nachhaltige Entwicklungen in Tourismus und Bildung. Unter dem Motto „Echt urig! Auf Ochsentour in St. Martin sollen Kinder und Jugendliche im Schulunterricht oder auf Exkursionen neben dem respektvollen Umgang mit Natur und Umwelt gleichzeitig auch den wirtschaftlichen Aspekt näher kennen lernen: Die Rinder sterben leider nicht an Altersschwäche, sondern landen irgendwann „auf dem Teller“. Die natürliche Haltung der Tiere garantiert ein Fleisch von besonderem Geschmack und Qualität. Die Grillhütte St. Martin (Tel. 06323 7748) bietet Gerichte vom Auerochsen an, oder man kann das naturnahe Fleisch auch bei Bernd Völlinger, Mittelweg 43, in Venningen (Tel. 0171 5045410) käuflich erwerben.
KOMMEN SIE MIT AUF DIE „OCHSENTOUR“
Zu bewundern sind die Tiere auf einem ca. 5 km langen Rundwanderweg entlang des Weidezaunes, dem Auerochsenweg. Ein günstiger Ausgangspunkt für die kleine Wandertour ist der Wanderparkplatz St. Martiner Tal, zu erreichen über die Totenkopfstraße. Unterwegs bieten sich zwei Möglichkeiten für einen erfrischenden Einkehrschwung: Grillhütte St. Martin, www.grillhuette-pfalz.de, Tel. 06323 7748 oder 2243 und das Haus an den Fichten, Tel. 06323 7844. Für Gruppen kann auch eine geführte Wanderung gebucht werden über das Büro für Tourismus St. Martin, Tel. 06323 5300.
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